Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs siegte bei den Wahlen im Jahre 1948 die National Party (Nationalpartei), und unter der Führung von Daniel F. Malan begann eine strikte Apartheidpolitik. Rassen sollten wirtschaftlich, politisch, räumlich und sozial getrennt werden, Eheschließungen zwischen Weißen und Farbigen wurden als Verbrechen geahndet, und Weiße bekamen eine andere Ausbildung.
Weiter verschärft wurden die Apartheidgesetze ab 1950. Die Wohngebiete wurden streng getrennt, und die vier Rassengruppen, d.h. Europäer, Bantu, Farbige und Asiaten durften nur in den für sie vorgesehenen Wohngebieten leben. Das Konzept der Homelands verweigerte Schwarzen das Recht, ohne Sondergenehmigung in den Stadtzentren zu leben. Den Schwarzafrikanern wurden bestimmte Stammesgebiete zugewiesen, und wenn sie sich in für weiße vorbehaltenen Gebieten aufhielten, brauchten sie spezielle Pässe.
Der Unmut der unterdrückten Bevölkerung stieg, und der Widerstand der Schwarzen gegen die Apartheid, der gewaltfrei begonnen hatte, führte zu immer mehr Zusammenstössen und blutigen Auseinandersetzungen. Bei dem Massaker von Sharpeville 1960, bei dem zwischen 5.000 und 20.000 Schwarze ohne Pass auf ein Polizeirevier zogen, um sich verhaften zu lassen, erschoss die Polizei 69 Schwarze meist von hinten und verletzte weitere 180. Als Folge dieser Auseinandersetzungen rief die Regierung den Notstand aus, und der ANC und die PAC (Panafrikanische Kongress) wurden verboten. Ein neues Sabotagegesetz wurde verabschiedet und stellte die meisten Formen politischer Opposition unter Strafe. Daraufhin entschieden sich der ANC und PAC zum bewaffneten Widerstand gegen das Regime, und im Jahre 1964 wurde Nelson Mandela der Sabotage und des Verrats bezichtigt und zu lebenslanger Haft verurteilt. Der UN-Sicherheitsrat verurteilte die Apartheid, und die Apartheidpolitik führte zu wirtschaftlichen Sanktionen und internationaler Isolierung Südafrikas. Viele Unternehmen zogen sich aus Südafrika zurück.
Im Jahre 1976 demonstrierten etwa 15.000 Studenten und Schüler in Soweto, einem Vorort von Johannesburg, gegen die vom Bantu Education Act festgelegte minderwertige Bildung für die schwarze Bevölkerung. Bei dem „Aufstand in Soweto“ starben viele Schüler und Studenten, als Sicherheitskräfte gegen die Demonstranten vorgingen. Kinder und Jugendliche wurden verhaftet und unter Folter versuchte die Polizei die Namen der Anführer zu erhalten. Es kam zu weiteren Streiks der schwarzen Bevölkerung und zu internationalen Protesten.
Der politische und wirtschaftliche Druck auf Südafrika führte zu einer Abschwächung der Apartheidpolitik und zwang die Politik, eine versöhnlichere Haltung einzunehmen. Im Jahre 1989 wurde Frederik Willem de Klerk, Vorsitzender der Nationalen Partei Staatspräsident. Er kündigte weitreichende Reformen an und hob das Verbot der verbotenen Parteien ANC und PAC sowie weitere politischer Organisationen auf. Nelson Mandela und andere Führer des ANC und politische Gefangene wurden aus dem Gefängnis entlassen, und de Klerk trat in Verhandlungen mit dem ANC.
Im April 1994 fanden die ersten freien Wahlen für alle Bewohner statt, und der ANC ging daraus als deutlicher Wahlsieger hervor. Nelson Mandela wurde zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas gewählt.
Im Jahre 1996 setzte Präsident Nelson Mandela eine neue Landesverfassung in Kraft, die seither die oberste Gesetzes-grundlage des Staates ist. Diese Verfassung gilt als eine der liberalsten der Welt, und die Gleichstellung der verschiedenen ethnischen Gruppen, die Gleichstellung von Frauen und Männern, soziale Gerechtigkeit, Meinungs- und Religionsfreiheit, das Recht auf gewerkschaftliche Betätigung und die Gewaltenteilung sind darin festgeschrieben.